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Tutorial 2 |
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- HDD-Lauflicht - |
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Die Idee |
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In diesem Tutorial beschreibe ich, den Aufbau eines von der HD-LED gesteuerten
LED-Lauflichts. Idee und Schaltschema habe ich von Arne Rossius, auf dessen
Elektronik-Website ich zufällig gestoßen war.
Meine erste Variante, auf Lochrasterplatte aufgebaute Version ging voll in die
Hose. Es gab einfach zuviel Kabelgewurstel, und ich hatte auch zuwenig Ahnung von
Elektronik. Also habe ich erstmal einen fitten Arbeitskollegen interviewt, der mir
mächtig auf die Sprünge geholfen hat (danke, Niels! :)
Die jetzige Variante ist auf einer geätzten Platine aufgebaut, was sehr viel schöner
aussieht, einfach zu machen ist und viel Löterei erspart. Den Schaltplan habe ich
vorab mit einem Layoutprogramm erstellt. Eagle von Cadsoft
ist hier die erste Wahl - der reduzierte Leistungsumfang der Freeware-Version reicht
für kleine Hobbyprojekte völlig aus.
Ich habe mich entschieden, gleich PNP- und NPN-Transistor für die Ansteuerung des
Zählers zu verbauen, die je nach Steuersignal (Plus oder Masse) mit einem Jumper geschaltet
werden. Komischerweise hat meine Schaltung erst funktioniert, nachdem ich das Kabel der HD-LED
(bei entfernter LED) durchgeschleift und einen Abzweig zum NPN-Steuertransistor des Zälers
gelegt hatte. Ich bin leider kein Elektronik-Experte, aber vieleicht komme ich ja mal drauf ...
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Material |
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Hier das Material:
- Lötstation + Lötzinn
- Seitenschneider
- Elektrikerzange
- scharfes Messer (Ersatz für Abisolier-Zange)
- Dremel + Trennscheiben
- Heißklebepistole
- Bastler-Ätzset (gibt's bei Meyer Elektronik oder Conrad)
- Acrylglas
- Lochrasterplatte
- 1xIC HEF4017C (Johnson-Counter)
- 10 extrahelle LEDs (3mm, 3,6V, 20mA)
- Transistoren (1xBC557C, 1xBC550C, 10xBC33740)
- Widerstände (10x39, 11x1K8, 1x33K)
- Kontaktstiftleiste
- 10 Kontaktbuchsen (Platinenstecker) mit Kabel
- 5m Schaltlitze (zweiadrig)
- Aceton
- Permanentmarker
- HSS-Bohrer (0,8 - 1 mm)
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Das Material hat ca. 45 Euro gekostet, wobei die LEDs natürlich den Löwenanteil
gestellt haben.
Die Vorwiderstände für die LEDs (hier 39 Ohm) berechnen sich natürlich nach dem
Spannungsabfall und der Stromstärke an den LEDs + Steuertransistor (den man mit 0,6V - 0,7V
veranschlagt), bei mir also nach R=U/I aus 5V - (3,6V + 0,6V) / 0.02 = 40 Ohm. Ein Schaltplan für
Eagle 4.11 findet Ihr hier.
Er muß gespiegelt und mit zweifacher Vergrößerung (siehe Druck-Dialog in Eagle) auf
eine Kopierfolie gedruckt werden und kann dann als Belichtungsmaske verwendet werden. Die umlaufende
Kupferbahn ist als Schnittmarkierung gedacht.
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Platinenerstellung |
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Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Die Erstellung einer Ätzmaske mit Layoutprogramm,
UV-Lampe, Entwicklungs- und Ätzbad ist natürlich die elegantere, aber auch die aufwendigere
und teurere. Ich habe deshalb ein simples Ätzset verwendet, bei dem die Leiterbahnen und Lötaugen
mit ätzfester Tinte markiert werden.
Zuerst habe ich eine Lochrasterplatte mit Tesa auf der Kupferseite der Leiterplatte fixiert.
Auf der Lochrasterplatte habe ich mit einem wasserfesten Marker die Lötaugen vom Schaltplan
übertragen. Anschließend habe ich die Lötaugen gebohrt, wobei die markierte Lochrasterplatte als
Bohrschablone diente. Danach habe ich mit dem Tintenstift die Leiterbahnen und Lötaugen aufgetragen.
Nach einer halben Stunde im warmen Ätzbad war die Platine fertig geätzt, und nach dem Abspülen
der Platine wurden Tinte, Fett und andere Rückstände mit Aceton entfernt.
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Bauteile verlöten |
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Jetzt werden die Bauteile eingelötet. Kleine Unterbrechungen in den Leiterbahnen werden mit
Lötzinn überbrückt (jaja, die Belichtungsmethode ist schon besser :P). Spannung, Steuerleitung
und LEDs werden über Kontaktstifte angeschlossen. Dazu werden von der Kontaktstiftleiste je
zwei Stifte mit dem Seitenschneider abgezwickt. Die Platinenstecker werden mit den LEDs verlötet,
wobei mit je 40cm Schaltlitze verlängert wird.
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Einbau ins Gehäuse |
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Was jetzt noch fehlt, ist ein schicker Einbau in mein Gehäuse. Die Lauflicht-Einbauten, die
man auf diversen Case Modding Sites so sieht, dienen m.E. ehrlich gesagt eher zur Abschreckung.
Die LEDs sind meist nicht sauber verbaut und schauen nackt aus unregelmäßig ins blanke Gehäuseplastik
gebohrten Löchern heraus (wenigstens LED-Fassungen hätte man ja verbauen können ...). Nach einiger
Überlegung kam ich auf die Idee, in den kleinen Vorsprung meiner Gehäusefront oben eine Acrylleiste
zu integrieren, deren mattierte Kante von den LEDs beleuchtet wird (da kamen mir auch die langen LED-
Kabel zupaß). Ich finde das Ergebnis meiner Bastelei kann sich wirklich sehen lassen. :)
Hier noch zwei kleine Videos vom Lauflicht in Betrieb. Beim
ersten Film wird nur gelegentlich auf
die Festplatte zugegriffen. Die scheinbar irregulären Hopser entstehen, weil manche Zugriffe
so schnell auf einander folgen, daß die LEDs zu träge sind.
Beim zweiten Video werden
große Datenmengen gelesen, deshalb ein ganz regelmäßiges HD-Zugriffsmuster
und entsprechend gleichmäßiger und schneller Betrieb des Lauflichts.
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