Als ich mein Waterchill-System gekauft habe, war es zu einem Preis von 250 Euro mit Abstand der
günstigste Komplettset auf dem Markt, der auch was getaugt hat. Inzwischen gibt es auch von
anderen Anbietern hochwertige und günstige Komplettsets - vielleicht dank Asetek.
Der Einbau war auch für mich als Wakü-Neuling gut zu machen (allerdings hatte ich einige
Erfahrung als Case Modder), und mit der Kühlleistung war ich sehr zufrieden; nach Austausch des
mitgelieferten Sunon-Lüfters durch einen Papst auch mit der Lautstärke.
Die Kühlkörperbefestigung ist solide und recht durchdacht: Durch die Montagelöcher des Motherboards
werden Schrauben durchgesteckt, über die der Kühlkörper gesteckt, dann die Federn drübergefädelt und
mit Rändelschrauben gespannt werden. Die Stromversorgung der Pumpe wird per Zwischenstecker in
den Netzteilanschluß geschleift. Die Pumpe (Hydor L20) wird mittels einer Kontrolleinheit vom Netzteil
eingeschaltet. Sie läuft bei mir mehrere Stunden pro Tag ohne die geringsten Probleme und ohne hörbare
Geräschentwicklung. Die Kontrolleinheit bietet auch einen 12V und einen 7V-Anschluß für
den Lüfter an. Bei Betrieb mit 12V ist jedoch das Blasgeräusch des Lüfters naturgemä&slzig;
sehr laut, während bei 7V zwar fast nichts zu hören ist, aber unter Volllast nicht die
maximale Kühlleistung erreicht wird. Ich setze deshalb eine eigene Lüftersteuerung ein.
Inzwischen habe ich zweimal die CPU und das Motherboard gewechselt, und die Waterchill paßt
noch immer. Das spricht doch sehr für dieses System. Allerdings sind mir im Lauf der Zeit und
mit wachsender Erfahrung auch einige meist kleinere, aber lästige Mängel aufgestoßen, die ich zu
Anfang nicht bemerkt oder (vor lauter Freude) ignoriert habe.
Da wäre zunächst mal die Schraubenbefestigung am Motherboard. Hierfür muß man das Motherboard
ausbauen, was bei entspr. Konstruktion der Halterung nicht unbedingt nötig wäre, wenn man nur die
CPU kühlen will. Während die Schrauben des CPU-Kühlers aber fest am Motherboard verschraubt werden,
werden die des Northbridge- und des GPU-Kühlers nur durchgesteckt und rutschen sehr leicht weg,
wenn man den Kühlkörper oder die Rändelschrauben anbringt. Ich habe das mit ein paar zusätzlichen
Kunststoff-Unterlegscheiben und passenden Muttern gelöst; aber daran hätte Asetek selber denken
können.
Die Halterung des Ausgleichsbehälters ist in meinen Augen unbrauchbar, da sie nur unter die
Pumpe gesteckt und mit dem Reservoir verklebt wird. Man kann den Ausgleichsbehälter mit einem
sehr kurzen Schlauchstück mit der Pumpe verbinden, damit er einigermaßen an seinem Platz bleibt,
aber das hätte besser gehen sollen.
Auch die Schlauchführung beim neuen Antarctica-CPU-Kühler ist suboptimal. Hier werden die
zwei abgehenden Schläuche in einem Y-Verbinder mit dicht beeinander sitzenden Anschlüssen
zusammengeführt. Da die Schläuche sehr steif sind, muß man sie recht lang nehmen, damit
die Verbindungen dicht sind. Dadurch kommt man aber mit dem Gehäuse in Konflikt. Ich habe deshalb
einige der recht teuren Verbinder nachkaufen müssen.
Als echtes Problem hat sich aber der GPU-Kühlkörper erwiesen. ATi und NVidia umgeben den
GPU Die auf dem Tray mit einem schützenden Metallrahmen. Lt. ATi-Spezifikation darf dieser die
GPU nicht überragen und darf höchstens 5/100 mm niedriger sein. Ist er aber nicht immer, und
sicher nicht zufällig haben die vormontierten ATi-Kühler eine Erhebung an der Stelle, an der sie
die GPU berühren. Das bedingte, daß der GPU-Kühler nicht auf dem Die aufsaß, was zum Absturz
meines Systems führte. Die von Asetek vorgeschlagene Lösung "mehr Wärmeleitpaste" ist keine, denn
WLP leitet Wärme im Grunde schlecht - da brauche ich nicht mehr mit Wasser zu kühlen. Mir blieb
nichts anderes, als diesen Rahmen vorsichtig mit einem Teppichmesser abzutrennen.
Bei meiner X800 XT PE wollte ich das aber nicht mehr, sodaß ich schlußendlich für ein
Heidengeld zu einem X800-Kühler von Innovatek gegriffen habe (der natürlich leider auf keine andere
Grafikkarte paßt). Die von mir vorgeschlagene Lösung, am Kühlerboden eine kreisrunde Erhebung
herauszufräsen, die sowohl für ATi- als auch für NVidias GPU passen würde, hat bei Asetek
wohl leider niemanden interessiert.
Trotzdem kann ich dieses System empfehlen; Speziell das GPU-Problem gibt es eigentlich bei allen Waküs mit
GPU-Universalkühlern.
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